Geschichte des Museums

Als am 28. Juni 1936 die "Gasteiner Jubiläumsausstellung" als Vorläuferin des Gasteiner Museums eröffnet wurde, hielt Franz Karl Ginzkey die Festansprache. Man feierte die 500-jährige Wiederkehr des Kuraufenthalts Kaiser Friedrich III. Der damalige Bundespräsident Miklas, Landeshauptmann Franz Rehrl und Bürgermeister Obrutschka wohnten der Veranstaltung bei. Schon diese Besetzung zeigt die Wertschätzung, die das offizielle Österreich dieser ersten Gasteiner Sammlung des damaligen Kurdirektors Heinrich von Zimburg entgegenbrachte. Aus der Jubiläumsausstellung wurde sehr bald ein sehenswertes Museum, das viele Gasteiner Familien durch Geschenke und Leihgaben bereicherten. Schon 1936 war der wertvolle Kern des Museums eine Gemäldesammlung berühmter alter Meister, besonders der Kammermaler des Erzherzog Johann, Thomas Ender und Matthäus Loder. Eine Heilbadabteilung zeigte Bädermodelle. Typische Gasteiner Mineralien wurden erworben. Eine Koje mit Erinnerungsstücken aus dem Goldbergbau konnte errichtet werden.

 

Erste Zäsur in der Geschichte des Museums brachte 1939 der Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Das Museum wurde geschlossen, die Leihgaben zurückgegeben. 1946 begann man mit dem Wiederaufbau. Wiederum gelang es Zimburg, wertvolle Gastunensien zu erwerben und vor dem Ausverkauf oder dem endgültigen Verlust zu retten. Die Mineraliensammlung der Böcksteiner Sammler Zschocke und Frohnwieser, zur letzteren gehört der 76 kg schwere Bergkristall vom Ankogel, wurde Museumsbesitz. Räumlich sehr beengt in der sogenannten Grillparzer-Ecke des alten Kursaales konnte sich das Museum aber über ein gewisses Anfangsstadium hinaus nicht entwickeln. Der Abbruch des Kursaales, der dem neuen "Kur- und Kongreßzentrum" weichen mußte, bedeutete zunächst das Ende durch den Verlust der Heimstatt. Bei der Planung wurden keine neuen Räume für das Museum vorgesehen. Die Exponate wurden in Kisten verpackt, im Dachboden des Hauses Austria gelagert, leider nicht immer sachgemäß....

 

Die neue Geschichte des "Gasteiner Museums" begann mit der Gründung des "Vereins der Freunde des Gasteiner Museums". Angeregt durch Dr. Hermann Greinwald und Dr. Fritz Gruber vom Rotary Club Gastein und Fritz Kutter, Karl Winter, fanden sich Gasteiner Bürger zusammen, die ein neues Museum errichten wollten. Es ist dem verstorbenen Bürgermeister Anton Kerschbaumer zu danken, daß er dem Verein für die ersten Ausstellungen im Haus Austria Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.

 

In einer Schau "Volksbräuche rund um das Gasteiner Jahr" gab das Gasteiner Museum in der Wintersaison 1974/75 wieder ein erstes kräftiges Lebenszeichen. Sonderausstellungen "Geschichte Gasteins in alten Ansichten" und "Tauernkristalle" folgten und bildeten das Kernstück der umfassenden Schau über die Geschichte Bad Gasteins. 

 

Der Verkauf des Hauses „Austria“ und des Kongreßzentrums an einen Wiener Investor zeitigte nicht nur für das Ortszentru von Bad Gastein fatale Folgen; er machte auch im Oktober 2008 eine Übersiedlung des Museums notwendig. Nach reiflicher Überlegung beschloss der Vereinsvorstand, den Museumsstandort im Zentrum beizubehalten, um einen Beitrag zur Belebung des Ortes zu leisten. Dank des Entgegenkommens der Eigentümerin Frau Rosina Tscherne konnte der Verein im Grand Hotel de l’Europe Ausstellungs- und Lagerräume anmieten. Nach einer Phase der Planung, an der das Architekturbüro FLEOS Salzburg maßgeblich mitwirkte, und der baulichen Umsetzung wurde das neue Gasteiner Museum am 15. November 2011 durch Frau Landesrätin Tina Widmann eröffnet.