DER SCHATZ IM RADHAUSBERG. Vom Tauerngold zum Heilstollen.

Genau genommen birgt der Radhausberg, jener prägnante, sagenumwobene Berg im Süden von Bad Gastein, zumindest zwei Schätze:

 

Zunächst war es das Tauerngold, das bereits seit vorrömischer Zeit abgebaut wurde. Seinen Höhepunkt erreichte der Bergbau in Gastein und Rauris um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Rund 2800 Kilogramm Silber und 800 Kilogramm Gold wurden im besten Jahr gewonnen. Die Goldvorkommen im Radhausberg verhalfen manchem Gasteiner Gewerken zu Reichtum, zum Beispiel den berühmten Weitmosern, und sie waren eine wichtige Einnahmequelle für den Salzburger Erzbischof. In den folgenden Jahrhunderten kam der Bergbau immer wieder zum Erliegen, und auch der Gewerkschaft Radhausberg war kein dauernder wirtschaftlicher Erfolg beschieden.

 

Schließlich übernahm in den 1940iger Jahren die deutsche Preussag den Bergbau. Mit Hilfe eines neuen Stollens hoffte man, wieder auf Goldlager zu stoßen. Das gelang zwar nicht, aber man fand einen anderen Schatz: Radonhältigen Wasserdampf. Im Böcksteiner Thermalstollen wird dieses Heilmittel zu Kurzwecken verwendet und es werden damit vor allem bei der Rheumabehandlung sensationelle Ergebnisse erzielt.

 

Im „Goldturm“ zeigt ein Funktionsmodell die Ausbildung der Erzgänge und der radonhältigen Dämpfe. Dort sind auch Gesteinsproben mit Gold und Silber sowie Gegenstände und Geräte aus dem Bergbau ausgestellt. In einem stilisierten Nachbau des Heilstollens erhält man ausführliche Informationen über diese Art der Kuranwendung.

 

Hinweis: Das vorzüglich gestaltete Montanmuseum Altböckstein bietet einen umfassenden Überblick über den Goldbergbau in Gastein samt technischen Einrichtungen.