Im räumlich größten Teil des Museums erzählen wir die Geschichte des Heilbades. Eine 5.500 Jahre lange Geschichte: Denn während man vor 70 Jahren noch bezweifelte, dass die Römer die Gasteiner Quellen kannten, sind wir heute auf Grund neuerer Funde und ihrer wissenschaftlichen Auswertung in der Lage, von einer Nutzung des Thermalwassers bereits in der Jungsteinzeit, vielleicht sogar von einer temporären Dauerbesiedlung des heutigen Ortszentrums, etwa um 3.500 v.Chr., auszugehen. Material und Machart der Gegenstände Zeigen, dass sie aus weit entfernten Gegenden stammen und daher teuer waren. In Verbindung mit den Fundorten liegt der Schluss nahe, dass es sich um Opfergaben handelte, die dem Quellheiligtum dargebracht wurden.
Gleich am Beginn des Ganges durch die Geschichte sind diese Funde ausgestellt: 2 Steinäxte, von denen die eine unmittelbar bei der Fledermausquelle am Rande des Wasserfalles, die andere am Nordabhang der Pyrkerhöhe im Ortszentrum gefunden wurde. Dazu kommen – ebenfalls jungsteinzeitliche – Funde von den Passübergängen über die Hohen Tauern, die belegen, dass diese Wege über den Tauern zu dieser Zeit bereits bekannt waren.
Die anschließenden Münzen aus römischer Zeit weisen auf Grund ihrer Fundorte auf eine Benützung des Thermalwassers hin.
Einen ersten Höhepunkt erreichte das Badewesen im Mittelalter. Prominentester Kurgast war 1436 der nachmalige Deutsche Kaiser Friedrich III., der im Mittelpunkt dieses Abschnitts steht. Aber auch zahlreiche andere Prominente sowie die Nikolauskirche (errichtet 1389) und die Strochnersche Armenbadespitalstiftung werden hier vorgestellt.
Gegenüber befindet sich eine prächtige spätbarocke Votivtafel, gestiftet von der Fürstin Porcia 1759, für den guten Erfolg ihrer Gasteiner Kur. Auf der Tafel ist ein zeitgenössisches Gemeinschaftsbad dargestellt.
Daran anschließend eine Erinnerung an die Familie Mozart und ihre Beziehungen zu Gastein, vor allem von Maria Anna Mozart, der Mutter von W.A., die 1751 im Wildbad war und 94 Stunden im Bad verbrachte. Dort ist ein Exemplar der Gasteiner Ehrungsbücher ausgestellt, die seit Ende des 17. Jahrhunderts der Verewigung mehr oder weniger prominenter Kurgäste dienten. Jeder Eintrag war mit einer Geldspende verbunden, die zur Erhaltung der Kirchen verwendet wurden.
Weiter geht es in das ereignisreiche, dramatische 19. Jahrhundert, das Gastein binnen weniger Jahrzehnte den Aufstieg vom mittelalterlichen Wildbad zum mondänen Weltbad brachte.
Themen:
Damit sind wir im 20. Jahrhundert angelangt. In seiner zweiten Hälfte ist es eine Zeit der großen Veränderungen, die im Weltkurort tiefe Spuren hinterlassen.
Themen:
Am Ende des Ganges durch die Geschichte des Heilbades zeigt eine dreidimensionale Statistik die Zahl der Gäste Gasteins in den Jahren 1850 bis 2010. Ein überraschender Anblick mit interessanten Folgerungen .
Hinweis speziell für Eisenbahnfreunde: Museum Tauernbahn in Schwarzach/St. Veit!
Literaturhinweis zu den archäologischen Funden:
Andreas Lippert (Hg.) “Hochalpine Altstraßen im Raum Bad Gastein – Mallnitz”
Böcksteiner Montana, Wien 1993
Erhältlich im Gasteiner Museum